Sonntag, 20. Februar 2022

Die Comancheros (The Comancheros)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Michael Curtiz

Der Spieler und der Texas Ranger...

"Die Comancheros" war der letzte Film des Hollywoodregisseurs Michael Curtiz. Bereits während der Dreharbeiten war er schon sehr durch sein Krebsleiden geschwächt. Um die Dreharbeiten nicht zu unterbrechen, übernahm John Wayne die Regie, wann immer es die Situation erforderte. Für die Qualität der Actionszenen sorgte Second Unitd Director Cliff Lyons. Wayne verzichtete auf eine Benennung als Co-Regisseur in den Credits, er überließ dem todkranken Curtiz die ganze Ehre.
Curtiz wurde 1888 in Budapest geboren. Mitte der 20er Jahre kam er bereits auf Betreiben von Harry Warner nach Hollywood und konnte ab den 30er Jahren in die Topriege der großen Regisseure aufsteigen. Er lieferte immer gut gemachte Unterhaltung und erhielt 1936 seine erste Oscarnominierung für "Unter Piratenflagge". Drei Jahre später gabs die nächste für "Chicago - Engel mit den schmutzigen Gesichtern". 1943 gelang ihm die dritte Nominierung für "Yankee Doodle Dandy". Aber erst der 4. Anlauf wurde mit einem Sieg gekrönt. Und dann gleich mit seinem berühmtesten Film: Casablanca.  Auch das Kult-Noir Melodram "Mildred Pierce" hat er gedreht. Auch der beste "Robin Hood" Film wurde im Jahr 1937 von ihm gedreht.
In "Die Comancheros" setzte Curtiz auf das Gleichgewicht zwischen Spaß und Spannung und unter dieser Sicht erinnert der Western auch an John Waynes Vorgängerfilm "Land der 1000 Abenteuer" unter der Regie von Henry Hathaway. Wayne war zu dieser zeit bereits einer der größten Stars von Hollywood und er durfte seine Rollen so spielen, wie es das Publikum von einem Alphatier wie Wayne auch erwartete...hart aber fair, immer die Oberhand behaltend, schlagkräftig mit gutem Herzen und vor allem mit einer gewissen Ironie und einem Augenzwinkern versehen so als ob der Duke sagen wollte "Ich bin unbesiegbar".
Dennoch kommt er in dem spannungsgeladenen Western doch immer wieder in große Bedrängnis. Nur gut, dass er, der unfehlbare Texas Ranger Catpain Jake Cutter seinen gewitzten Gefangenen Paul Regret (Stuart Whitman) mit sich führt. Der sorgt für einige Überraschungen. Regret ist ein Glücksspieler und ein Frauenheld. Er lebt im Staat Louisiana und muss dort ein Duell mit Emil Bouvier (Gregg Palmer) absolvieren, dem Sohn eines angesehenen Richters. Grund war eine Frau. Und Regret erschießt seinen Gegner im Duell. Nur dumm, dass es in Louisiana ein neues Gesetz gibt, dass Duelle verbietet und den Überlebenden an den Galgen bringen kann. Noch dazu kommt, dass das Opfer Sohn eines Richters war. Nun heißt es sofort aus dem Staat verschwinden. Auf einem Mississippi Dampfer trifft er auf die geheimnisvolle Pilar Graile (Ina Balin), in die er sich verliebt. Doch die ist nach einer stürmischen Nacht plötzlich verschwunden, stattdessen hat ihn der Texas Ranger Jake Cutter (John Wayne) aufgespürt und nimmt ihn sofort fest. Der Henker wartet schon, doch der kann immer mal wieder entkommen und durch eine selbstlose Aktion werden die beiden Männer sogar zu Freunden. Was aber noch lange nicht heißt, dass er dem Galgen entgeht. Denn Gesetz ist nun mal Gesetz und als Texas Ranger hat man einen Eid geschworen. Aber ein Trick machts möglich, dass es gelingt den Regrets Hals aus der Schlinge zu ziehen. Nun reiten die beiden Männer gemeinsam, um Waffenhändlern - den Comancheros - den Garaus zu machen, denn die verkaufen den kriegsbegeisterten Komanchen die Gewehre...

In Nebenrollen sind auch Lee Marvin, Jack Elam und Nehemiah Persoff zu sehen. Wie alle guten John Wayne Spätwestern hat man sehr viel Wert auf eine großartige Optik gelegt. Diese hervorragenden Landschaftsaufnahmen stammen von Kameramann William H. Clothier, der in seiner langen Laufbahn zweimal für einen oscar nominiert wurde. 1961 für John Wayne ambitionierte Regiearbeit "Alamo" und vier Jahre später für "Cheyenne". Es sind tatsächlich zwei seiner besten Kamera-Arbeiten, zu denen aber auch "Liberty Valance" und "Der Siebente ist dran" zählen. Ein bisschen Liebe schadet einem Western auch nicht. So darf Whitman mit Ina Balin flirten und auch John Wayne hat heimlich ein Auge auf Joan O´Brien, die die besten Steaks in ganz Texas macht.

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

 

Cat Ballou - Hängen sollst du in Wyoming (Cat Ballou)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Elliot Silverstein

Fiese Revolverhelden..

Mit der luftigen Westernkomödie "Cat Ballou - Hängen sollst du in Wyoming" gelang Regisseur Elliot Silverstein ein riesiger Überraschungserfolg. Der Film spielte alleine in den USA über 20 Millionen Dollar ein, was ihn zum siebt erfolgreichsten Kinostreifen des Jahres 1965 machte.
Auch die Kritiker bewerteten "Cat Ballou" sehr gut, was zu fünf Nominierungen (Hauptdarsteller Lee Marvin, Drehbuch, Filmschnitt, Musikscore und Filmsong)  für den Oscar führte. Am Ende Am Abend des 18. April 1966 setzte sich Lee Marvin in seiner Doppelrolle als Revolverheld-Gebrüderpaar gegen seine Konkurrenz (Rod Steiger, Oskar Werner, Laurence Olivier und Richard Burton) durch und gewann die Trophäe.
Bereits vorher war er für die gleiche Rolle mit dem "Golden Globe" ausgezeichnet. Silverstein unterlegte seinen Film mit einigen Songs, die in Form von Moritaten von zwei fahrenden Bänkelsängern (Nat King Cole und Stubby Kaye) vorgetragen werden. Sie erzählen die Geschichte der hübschen jungen Catherine Ballou (Jane Fonda), die im Gefängnis sitzt und am nächsten Tag am Galgen sterben soll.
Dabei sah anfangs alles so vielversprechend aus - im Rückblick erinnert sich die Gefangene an diese Zeit. An ihre Reise im Zug in den Wilden Westen. Catherine hat studiert und will nun in Wolf City in Wyoming bei ihrem Vater leben. Doch der hat Feinde.
Die mächtige Developing Company möchte in Wolf City investieren und hat es auf Frankie Ballous Farm abgesehen. Der Firmeninhaber Sir Harry Percival (Reginald Denny) hat den berüchtigten Revolverhelden Tim Strawn (Lee Marvin) angeheuert, um den unliebsamen Farmer aus dem Weg zu räumen. Frankie Ballou (John Marley) hat in dem jungen Indianer Jackson Two Bears (Tom Nardini) nur einen einzigen Verbündeten. Während der Zugfahrt zu ihrem Vater lernt sie den von Sheriff Maledon (Bruce Cabot) gefangenen Banditen Clay Boone (Michael Callan) kennen. Clay ist von Catherines Attraktivität entzückt. Dessen Komplize Jed (Dwayne Hickman) gelingt es Clay zu befreien und zu flüchten. Wenig später werden die beiden gutmütigen Halunken auf der Ballou Farm auftauchen - gerade rechtzeitig, denn Catherine hat Angst um das Leben ihres Vaters. Sie nimmt daher den Vorschlag an einen Revolverhelden zum Schutz ihres Vaters zu engagieren. Nur dumm, dass aus dem so legendären Gunman Kid Shelleen (Lee Marvin) inzwischen ein heruntergekommener Alkoholiker ist. Noch bevor der Revolverheld halbwegs nüchtern ist, hat Frankie Ballou eine tödliche Kugel von Strawn getroffen. Catherine wird damit gezwungen den Weg in die Gesetzlosigkeit zu bestreiten...


Und so wird aus ihr Cat Ballou - die attraktive Frau in der Todeszelle. Elliot Silverstein drehte ein paar Jahre später mit "Ein Mann, den sie Pferd nannten" einen wesentlich düsteren Western. "Cat Ballou" macht einfach Spass, auch wenn nicht alle Gags zünden, aber dafür entschädigt Lee Marvin in der komischsten Rolle seiner Karriere.

Bewertung: 8 von 10 Punkten.