Regie: Arthur Penn
Der junge Revolverheld...
Arthur Penns später realisierte Western "Little Big Man" (1970) und
"Duell am Missouri" (1976) sind vielleicht aufgrund ihres Kassenerfolgs
bekannter als sein dritter Western, der gleichzeitig auch sein Filmdebüt
war: "Einer muß dran glauben" aus dem Jahr 1958 (Originaltitel: The
Left handed gun) bemühte sich eine ungeschminkte Biographie des
Revolverhelden Billy the Kid (1859 bis 1881) zu zeigen. Dabei schimmert
auch ganz unterbewusst der Eindruck durch, dass der Legendäre
Revolverheld auch homosexuelles Interesse und neurotische Züge hatte.
Gespielt wird dieser Willam H. Bonney von dem damals gerade mal 33
jährigen Paul Newman, der sich kurz vorher mit dem Welterfolg "Die Katze
auf dem heißen Blechdach" als kommender Kinostar beweisen konnte. Wo
der junge Reiter herkommt, weiß keiner so reicht. Aber auf seinem Ritt
durch die Prärie von New Mexico wird er von einer Gruppe Cowboys, die
für den reichen Farmen Tunstall (Colin Keith Johnson) arbeiten.
Besonders den beiden Youngstern Charlie Boudrie (James Congdon) und Tom
Foliard (James Best) imponiert der neue Mann, der gut mit der Waffe
umgehen kann. Auch Rancher Tunstall versucht sich um Billy zu kümmern
und gibt ihm einen Job als Cowboy. Er wird sogar sowas wie ein
väterlicher Freund und schenkt dem jungen Mann, der nicht lesen kann,
eine Bibel. Dann wird Tunstall im Auftrag von drei Konkurrenten mit der
Hilfe des Sheriffs hinterrücks ermordet. Billy schwört Rache und
tatsächlich erledigt er gemeinsam mit Charlie und Tom zwei der Mörder.
Bei dieser Schießerei trifft er auch erstmalig auf Pat Garrett (John
Dehner), mit dem er sich ebenfalls ein bisschen anfreudet. Die drei
flüchten ins mexikanische Madero. Dort trifft er auf die verheiratete
Celsa (Lita Milan), die Frau eines Büchsenmachers, zu der er sich
hingezogen fühlt. Er verspricht Garrett Frieden zu halten. Als eine
Amnestie erlassen wird, kann Billy mit seinem Freunden nach Lincoln
County zurückkehren. Charlie erschießt wenig später den dritten Mörder
und wieder ist Flucht angesagt. In Manero feiert Garrett gerade
Hochzeit, auch der Sheriff (der vierte Mörder) ist in der Stadt. Garrett
ringt Billy das Versprechen ab die Hochzeit nicht durch ein Blutbad zu
zerstören. Doch Billys selbstbeherrschung ist nicht gerade die beste. Es
kommt wie es kommen muss: Der vierte Mörder ist zwar tot, aber nun
haben Billy und seine Freunde einen Todfeind, der unerbittlich Jagd auf
sie macht...
Penn inszeniert seinen Western bewusst etwas progressiver und mengt ein bisschen Psychologie in das klassische Genre. Paul Newman üherzeugt als junger Mann, dessen Aggressionen durch den Tod von Tunstall explodieren und somit wird sein weiterer weg von Rache getrieben sein. Dabei stand ihm nur ein geringes Budget zur Verfügung. Von den vielen Billy the Kid Filmen ist Arthur Penns Arbeit neben "Pat Garrett jagt Billy the Kid" von Sam Peckinpah und "Dreckiger kleiner Billy" von Stan Dragoti sicherlich die Überzeugendste.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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