Mittwoch, 24. November 2021

Rio Conchos (Rio Conchos)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Regie: Gordon Douglas

Abenteuerspielplatz Wilder Westen

Der wilde Westen kurz nach dem Sezessionskrieg: Ein einsamer Reiter beobachtet eine Gruppe von Apachen, die ihre Toten begraben und Klagegesänge anstimmen.
Wie wild ballert der Fremde auf die Indianer und hinterlässt sechs weitere tote Rothäute.
Der Fremde ist der ausgebrannte Südstaaten-Major James "Jim" Lassiter (Richard Boone). Ein hochdekorierter Soldat, der seit geraumer Zeit seinen eigenen Privatkrieg gegen die Indianer führt.
Die Apachen haben seine Frau und sein Kind vor seinen Augen brutal ermordet und somit hat er es sich zur Aufgabe gemacht, diese Indianer zu jagen und zu töten.
Durch den Besitz eines Repetiergewehrs kommt ihm aber bald die Armee in die Quere, denn diese Waffe ist das einzige Exemplar einer verschollenen riesigen Waffenladung, die die Armee verzweifelt sucht und hofft dass diese 2000 Gewehre nicht an die kriegswütigen Apachen verkauft werden.
Lassiter hat das Gewehr von dem inzwischen halbwahnsinnig gewordenen Colonel Pardee (Edmond 0`Brian), der auf der mexikanischen Seite des Rio Conchos mit seiner Armee residiert und von dort aus - gemeinsam mit dem Apachenhäuptling Bloodshirt (Rodolfo Acosta) nachträglich den Unabhängigkeitskrieg doch noch für die Südstaaten und vor allem vor sich entscheiden will.
Lassiter (Richard Boone) soll sich daher gemeinsam mit dem mexikanischen Halsabschneider und Frauenhelden Rodriguez (Anthony Franciosa) gezwungenermaßen einer kleinen Militärexpedition der Offiziere Haven (Stuart Whitman) und Franklyn (Jim Brown) anschließen, die nach Mexico führen soll.
Ziel der Armee ist es, diese gestohlenen Waffen aufzuspüren und diese entweder zurückbringen oder zu vernichten. Keine leichte Aufgabe für die vier ungleichen Männer, von denen zwei ihre eigenen Pläne verfolgen. Auf dem Weg zum Rio Conchos gibts für den Westernfreund unbequeme Bilder und Situationen; Einen Gnadenschuss für eine vergewaltigte und verstümmelte Frau, ein sterbendes Baby, harte Folterszenen, grausame Kämpfe mit den Indianern und mit einer Horde mexikanischer Banditen.
Ausserdem lesen die Vier auch noch eine Indianerin (Wende Wagner) auf, die sie somit begleiten wird


Regisseur Gordon Douglas galt als verlässlicher Routinier, der aber immer mal wieder mit einer klasse Qualitätsarbeit den Filmfreund erfreute. Sein bekanntester ist vielleicht "Formicula", eine unvergessene Perle aus dem Horrorgenre.
Darüberhinaus sind neben "Rio Conchos" auch weitere seiner Western bei Fans des Genres auch die Klassiker "Barquero", "Im Höllentempo nach Fort Dobbs" oder "Chuka" äusserst beliebt.
"Rio Conchos" aus dem Jahre 1964 bildet so etwas wie einen Vorgriff auf die harte Italo Westernwelle, ohne alte beliebte Versatzstücke des Genres zu vergessen. Das Terrain, das "Rio Conchos" bietet ist vom Feinsten.
Eine beeindruckenden Felslandschaft, wo der Schlagabtausch mit den Mexikanern stattfindet. Blauer Himmel und blaues Gewässer, wo die Apachen lauern.
Einige der Figuren sind innerlich zerissen, Lassiter erinnert stark an Onkel Ethan Edwards aus "The Searchers", der auch nie was vom Waffenstrecken gehalten hat.
Anfang der 60er trat das vormals vorherrschende Gut und Böse Schema im Wild West Film immer mehr zurück und es war die Stunde von Peckinpahs widersprüchlichen Figuren und in diesem Sinne erinnerte mich der m.E. beste Beitrag Gordon Douglas im Westerngenre auch an den Peckinpahs verstümmelten Monumentalwestern "Sierra Charriba", der allerdings ein paar Monate später entstand.


Bewertung: 9 von 10 Punkten.

 

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