Samstag, 27. November 2021

Schatz der Gehengten (The Law and Jake Wade)


Regie: John Sturges

Showdown in Ghosttown....

Der deutsche Titel des Sturges Western "The Law and Jake Wade" ist schon ein bisschen irreführend. Alles dreht sich zwar um diesen einen vergrabenen Schatz (Geld von einem Bankraub) auf den zwei Männer, die dem Henker entrinnen konnten, Anspruch erheben könnten. Die beiden sind insofern schicksalhaft miteinander verbunden, weil jeder den Anderen aus dem Gefängnis befreit hat und so vor dem Galgen bewahrt hat.
Einer davon ist Jake Wade (Robert Taylor), der sein Leben als Outlaw inzwischen aufgegeben hat und das Ende dieser Zeit symbolisch vollzogen hat, indem er das gestohlene Geld aus dem letzten Bankraub nie anrührte und es irgendwo im Indianergebiet verbrabenhat. Er führt nun ein bürgerliches Leben und ist sogar Sheriff einer kleinen Stadt.
Clint Holister (Richard Widmark) ist der Andere. Der Mann, der in der Anfangssequenz des Edelwestern von John Sturges von seinem ehemaligen Weggefährten aus dem Gefängnis befreit wird...die beiden ehemaligen Komplizen haben sich Jahre nicht gesehen und es wird in dieser ersten Begegnung sofort klar, dass sie nun zu Kontrahenten und Feinden wurden. Mit der Befreiung sind wir quitt, meint Sheriff Jake Wade. Doch da irrt er sich, denn die Befreiung war ein Fehler, wie sich bald herausstellt. Clint will den Schatz und er will Rache und eine Unachtsamkeit von Jake führt seine ehemalige Gang auf die richtige Spur.
Clint ist natürlich Boss der Gang, zu der auch Ortero (Robert Middleton), Wexler (DeForrest Kelley), Burke (Eddie Firestone) und der junge wilde Rennie (Henry Silva) gehören.  Sie zwingen Jake dazu zum vergrabenen Geld zu führen.
Somit reitet kurz darauf eine zwangsweise zusammengewürfelte Gruppe in die Wüste, die fünf Gangster sowie Jake und als Geisel und Druckmittel Jakes Verlobte Peggy (Patrica Owens), die von der unrühmlichen Vergangenheit ihres Liebsten nichts wusste. Der Schatz befindet sich in der Nähe einer kleinen Geisterstadt in der Wüste mitten im Gebiet der Komantschen....

"Schatz der Gehenkten" unterstreicht das grosse Können von Sturges im Westerngenre und teilt ähnlich wie Sturges "Verrat in Fort Bravo" das Schicksal nicht ganz so populär zu sein wie "Die glorreichen Sieben", "Zwei rechnen ab" oder Beide Filme gelten als Genreperlen, auch wenn beide Filme nicht ganz so bekannt und erfolgreich sind wie Sturges Western-Meisterwerke "Die glorreichen Sieben", "Der letzte Zug von Gun Hill" oder "Der letzte Zug nach Gun Hill".
Dabei sind sie genauso gut.
Die Charaktere, denen wir im Film begegnen sind wohlbekannt: Taylor als der gute Sheriff, ein aufrechter Held mit Vergangenheit, der er sich stellen muss und mit einer Schuld konfrontiert ist, die er zu bearbeiten hat. Widmark spielt gekonnt wie immer den Fiesling, ein Dreckskerl scheinbar ohne Skrupel. Aber hinter der Fassade steckt ein enttäuschter Mann, der zwischen einer Art Liebe zu Jake schwankt, aber seine Hass- und Rachegelüste nicht aufgeben kann.
Es ist vielleicht neben der Darstellung des Komantschen-Todd in "Der letzte Wagen" Widmarks besteŽPerformance in einem Western.
Die heute fast vergessene Patricia Owens spielt die Verlobte Peggy.
Die Wüstensequenzen wurden im Death Valley in Kalifornien gedreht, überhaupt kann der Film mit ausgezeichneten Landschaftsbildern glänzen. Kein Wunder, denn der Kameramann war Robert Surtees. "The Law and Jake Wade" spielte damals fast 3 Millionen Dollar an der Kasse ein. Damals ein gutes Ergebnis.

Bewertung: 8 von 10 Punkten

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