Regie: Andrew V. McLaglen
Der Treck nach Oregon...
1967 inszenierte Andrew V. McLaglen mit dem Siedlerepos "Der Weg nach
Westen" sicherlich einer seiner besten Filme. Vor allem die realistische
Schilderung dieses Trecks von Missouri bis nach Oregon ist überzeugend
realistisch. Dazu kommt die Verschönerung der Geschichte durch den
Bilderbogen, den der Kameramann William S. Clothier einmal mehr
präsentiert.
Erzählt wird die beschwerliche Reise eines Siedlertrecks von Missouri
ins entfernte Oregon, der von Senator William J. Tadlock (Kirk Douglas)
geleitet wird. Der Mann, der seine Frau verloren hat und nur noch seinen
kleinen Sohn (Stefan Arngrim) hat, will in Oregon mit den Mitreisenden
eine neue Zukunft aufbauen. Dazu hat er vor eine Stadt zu bauen, der
Bauplan steht schon fest. Aber die Reise ist auch gefährlich, deshalb
engagiert er den versierten Dick Summers (Robert Mitchum), der als der
beste Führer durch das noch unentdeckte Land gilt. Auch Farmer Lije
Evans (Richard Widmark) kann seine Frau Becky (Lola Albright) überreden
die Zelte abzubrechen und eine neue Herausforderung anzunehmen. Sohn
Brownie (Michael McGreevey) ist aber sofort Feuer und Flamme und hat
sich gleich in die etwa gleichaltrige und frühreife Mercy McBee (Sally
Fields) verguckt, die mit ihren Eltern (Harry Carey jr, Connie Sawyer)
reist. Auch das junge frischvermählte Ehepaar Johnny (Michael Witney)
und Amanda Mack (Katherine Justice) sind unter den vielen Reisenden.
Summers hat ein Problem mit seinem Augenlicht und ist dem Alkohol nicht
abgeneigt, dies führt immer wieder zu Differenzen mit den
selbstherrlichen Senator. Bald gibt es ein erstes Treffen mit den
Indianern. Summers kann gerade noch rechtzeitig einschreiten als der
junge Brownie von den Rothäuten getötet werden soll. Die Indianer reiten
mit zum Treck, der etwas entfernt lagert. In dieser Nacht meint es das
Schicksal nicht gut mit den Siedlern. Johnny, von seiner Frau ständig
abgewiesen, trifft sich im Wals mit Mercy - die beiden lieben sich und
während die anderen Siedlern mit den Indianer feiern, fällt ein Schuß.
Johnny ist der Schütze, der dachte, dass ein wildes Tier sich
anschleicht, stattdessen war es der kleine Sohn des Häuptlings, der tot
unter dem Tierfell liegt. Die Siedler verheimlichen das Unglück und
versuchen so schnell wie möglich weiterzufahren und vor den Indianern zu
flüchten. Doch die Indianer lassen nicht locker...
Am Anfang wird der old School Western etwas behäbig und altmodisch, doch
der Treck gewinnt zunehmend an Fahrt. Dabei ist es interessant, dass
die drei Zugpferde gar nicht mal markante Rollen spielen, besonders
Mitchum und Widmark bleiben insgesamt zwar solide, aber weit hinter
ihren Möglichkeiten zurück. Lediglich Kirk Douglas als zwiespältiger
Treckführer, der das Unternehmen so führt, dass noch eine Meuterei
aufkommt, hat einige wirklich gute Szenen. Und davon bietet der Film
auch sonst recht viel. Besonders die Sequenzen mit den Indianern sind
äusserst spannend und sorgen auch für einen dramatischen Schlußpunkt und
einen Gehängten. Die interessanteren Charaktere des Films sind
eindeutig die jüngeren Treckmitglieder. Der unterversorgte Ehemann
Johnny, aber auch der aufrechte Brownie, der im Laufe der Handlung vom
Kind zum Erwachsenen wird. Die zweifache Oscarpreisträgerin Sally Field
ist in ihrer ersten Rolle zu sehen.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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