Regie: Fritz Lang
Was nach dem Mord an Jesse James geschah..
Henry Kings Verfilmung von "Jesse James" aus dem Jahr 1939 war ein
riesiger Publikumserfolg und einer der kassenträchtigsten Filme seines
Jahrgangs. Kein Wunder, dass die Twentieth Century Fox eine Fortsetzung
nachschob. Und hier kommt der deutsche Hollywood Regisseur Fritz Lang
ins Spiel, der mit "Rache für Jesse James" seinen ersten Western machte.
Mit "Überfall der Ogallalla" sollte noch ein weiterer guter
Genrevertreter nachfolgen.
Die Geschichte spielt nach dem Mord an Jesse James, der von den beiden
Brüdern Charlie (Charles Tannen) und Robert Ford (John Carradine)
hinterrücks erschossen wurde. Jesses Bruder Frank (Henry Fonda) hat sich
unter einem anderen Namen als Farmer niedergelassen. Mit ihm
bewirtschaften seine Freunde Clem (Jackie Cooper) und Pinky (Ernest
Whitman) den Hof. Er trauert um seinen Bruder, hat aber das Gefühl, dass
die beiden Mörder keine Belohnung für den feigen Mord erhalten, sondern
ist überzeugt, dass sie am Galgen baumeln werden. Doch das Gericht
kommt zum Schluß die beiden Übeltäter freizusprechen. Ein großen Anteil
an diesem Urteil hat der Eisenbahnchef McCoy (Donald Meek), der sich
nichts sehnlichster herbeiwünscht als die Festnahme von Frank James. Als
Frank vom Freispruch erfährt, schwört er Rache zu üben. Der junge Clem
will Frank unbedingt begleiten. Doch dazu brauchen die beiden Rächer
Geld - ein Raub von Geldern, die der Eisenbahngesellschaft gehören wird
durchgeführt. Dabei kommt der Vorsteher einer Bahnstation ums Leben. Es
war zwar nicht die Kugel von Frank und seinen Freunden, der tödliche
Schuß wurde von den Bürgern, die sich draußen befanden, ausgelöst. Aber
fortan wird Frank auch als Mörder gesucht. Unterwegs lernt er die
hübsche Zeitungsreporterin Eleanor Stone (Gene Tierney) kennen, die für
das Blatt ihres Vaters (Lloyd Corrigan) schreibt. Ihr erster großer
Exklusivbericht handelt von Frank James. Und von seinem tragischen
Tod...Frank und Clem haben selbst das Gerücht gestreut. Dadurch fühlen
sich die Ford Brüder in Sicherheit und spielen ungeniert mit bei einem
Theaterstück, dass die Ermordung von Jesse James auf der Bühne
nachspielt. Natürlich völlig falsch. In dieser Inszenierung werden die
Fords zu unerschrockenen Helden hochstilisiert und die James Brüder
werden als Widerlinge dargestellt, die sogar wehrlose Frauen erschießen.
Während der Aufführung erkennt Robert Ford aber seinen Verfolger und
nun ist die Jagd eröffnet. Dabei stirbt Charlie Ford. Robert kann
entkommen und Frank erfährt von der Reporterin, dass man in seiner
Heimat den unschuldigen Pinky zum Tod verurteilt hat. Angeblich wegen
Mittäterschaft. Nun muss sich Frank entscheiden: Den Bruder rächen oder
aber den Freund vor dem Galgen zu bewahren...
Für Fritz Lang war es nicht nur der erste Western, sondern auch der
erste Farbfilm. Dabei gelingt ihm ein sehr unterhaltsamer Western mit
vielen guten Szenen. So zum Beispiel die Begegnung im örtlichen Theater,
wo diie Geschichte der Ermordung von Jesse als verlogene
Schmierenkomödie zur Aufführung kommt oder wenn der erste Ford in einen
reißenden Sturzbach stürzt und dabei zu Tode kommt. Gene Tierney
absolvierte mit diesem Film ihr Debüt und gemeinsam mit Jackie Cooper
steht sie für den jugendlichen Touch des Films. Für einige Lacher sorgt
Henry Hull als Major Rufus Todd, der Frank am Ende vor Gericht vertritt.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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