Freitag, 17. Dezember 2021

Warlock (Warlock)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Edward Dmytryk

Der Marshall und sein Geschäftspartner...

Ich habe "Warlock" zweimal im TV gesehen und fand ihn damals recht verworren. Die hier vorliegende Version schliesst durch das Hinzufügen vielen kleiner Szenen des Originals die logischen Lücken - da fiel einfach viel Handlung in der deutschen Version der Schere zum Opfer.
Jetzt kommt der Film viel schlüssiger daher und dies wertet den Film merklich auf.
Die Handlung ist sicherlich für einen Western sehr unkonventionell, ja sogar verwegen, wenn man die Rolle des Anthony Quinn bedenkt, den wir erst als Geschäftspartner vom Marshall Henry Fonda wahrnehmen, dann als sein über Leichen gehendes eifersüchtiger Liebhaber. Zwar eine etwas versteckte Homokomponente, die dann immer offensichtlicher ausgetragen wird, als der Marshall heiraten und sich in Warlock sesshaft machen möchte.
So gesehen fast ein Vorläufer zu "Brokeback Mountain", denn auch in Warlock läuft diese Sache sehr versteckt ab und nur der Zuschauer erahnt die Tragweite der Beziehung...
Diese Männerbeziehung ist Dreh- und Angelpunkt der Geschichte um die Stadt. Dort wird der ehemalige Sheriff eingangs von einer Bande verjagt, die Bürger entscheiden sich dann eben den berüchtigten Revolverhelden Fonda als Marshall zu engagieren.


Erst im Lauf des Films erhält die dritte grosse Figur - Richard Widmark - klarere Konturen. Er gehört zuerst zu dieser besagten Bande und kann sich langsam aber sicher abnabeln, wechselt zu den Guten ins bürgerliche Lager.
War Fonda anfangs der Retter der Stadt, so ändert sich hier ebenfalls das Blatt. Der Marshall wird zur Belastung. Ein Mann, der hauptsächlich an seiner eigenen Legendenbildung feilt und sich als überlebensgrosse Ikone selbstherrlich feiern lässt - eine Paraderolle für Fonda.
Zwei Frauen dann als Schlüsselfiguren. Die wohlbehütete brave Bürgerin, die sich in den Marshall verliebt und eine gestrauchelte Tingeltangel-Lady. Sie möchte sich am Marshall rächen, aber auch sie ändert ihre Ziele und so werden Dorothy Malone und Richard Widmark nicht nur zum Filmpaar, auch zu den wahren Rettern des Städchens. Zwei ehemals zwiespältige Charaktere sind am Ende die Helden der Story...am Schluss verlässt der Marshall die Stadt...allein. In der Nacht zuvor erschoss er im Duell einen Menschen, der ihm nicht nur seine schillernde Identität gab...er reitet verbittert davon und nimmt viele Geheimnisse mit sich mit.
Dmytryk hat einen sehr guten Western gemacht....

Bewertung: 9 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen