Regie: Henry Hathaway
Lebt denn die alte Frau Elder noch ?
Das Bild von einem Schaukelstuhl, der sich wie von Geisterhand von
alleine bewegt, kennt man eher aus dem Horrorfilmbereich. In Henry
Hathaways Edelwestern "Die vier Söhne von Katie Elder" aus dem Jahr 1965
beherrscht dieses Bild aber auch zweimal die Szene. Es ist dieser
Schaukelstuhl der verstorbenen Katie Elder aus Clearwater, Texas. Im
Grunde ist auch sie die Hauptfigur des Films, auch wenn sie nicht mal in
einer Rückblende zu sehen ist. Aber ihr gütiger Geist ist
allgegenwärtig. Eine äusserst beliebte Frau in diesem kleinen Ort. Ihr
Mann starb ein halbes Jahr vor ihr, doch nun zu ihrer anstehenden
Beerdigung konnten auch die vier Söhne ausfindig gemacht werden. John
(John Wayne), der Älteste ist ein berüchtigter und gefürchteter
Revolverheld. Auf Matt (Dean Martin), dem Zweitältesten könnten auch ein
paar Steckbriefe passen. Beide zog es früh in die Fremde. Auch Matt
(Earl Holliman) folgte ihnen nach. Er blieb zwar auf dem bürgerlichen
Weg, doch sein Eisenwarenhandel war ein Flop. Nur der Jüngste Bud
(Michael Anderson jr.) besucht schon seit längerer Zeit als erster der
Elders ein College. Die Mutter machte dies möglich. Aber auch Bud würde
liebend gerne seinen missratenden Brüdern nacheifern. Sheriff Bill
Wilson (Paul Fix) hat die Befürchtung, dass mit dem Auftauchen der Elder
Brüder Ärger vorprogrammiert ist und kontrolliert mit seinem
beflissenen Deputy Ben Latta (Jeremy Slate) den Zug, der an diesem Tag
am Bahnhof anhält. Es steigt allerdings nur ein gefährlich wirkenden
Fremder (George Kennedy) aus. Auch drei Brüder warten, aber John scheint
nicht zu kommen. Als die Beerdigung stattfindet, steht dieser versteckt
hinter einem Felsen. Wegen seinem schlechten Ruf hat er entschieden der
Beerdigung nur heimlich beizuwohnen. Später trifft er sich mit seinen
Brüdern und von Sheriff Bill erfahren sie, dass der Vater sechs Monate
zuvor getötet wurde. Am Abend vor seinem Tod soll er zudem die Elder
Farm bei einem Glücksspiel an den mächtigen Morgan Hastings (James
Gregory) verloren haben. Die Elders ahnen, dass an der Geschichte etwas
faul sein muss. Dies sieht zwar auch der Sheriff so, aber er hat keine
Beweise gegen Hastings in der Hand, der diverse Zeugen benennen konnte,
die seine Geschichte bestätigen. Die hübsche Mary Gordon (Martha Hyer)
kümmert sich ein bisschen um das Wohl der Brüder. Als die Elders
Hastings einen Besuch abstatten, ist nur dessen unsicherer Sohn Dave
(Dennis Hopper) anwesend, der aber durch sein eigenartiges Verhalten den
Verdacht der Elders noch verstärkt. Hastings hat auch einen
Auftragskiller angeheuert und bezichtigt die Brüder bald des Mordes...
"Die vier Söhne der Katie Elder" ist einer der populärsten Western von John Wayne. Der Film ist perfekt auf den Star zugeschnitten. Im Grunde muss John Wayne wie so oft nur John Wayne spielen. Eine schauspielerische Höchstleistung wie in "Der schwarze Falke", "Red River" oder "Der Mann, der Liberty Valance erschoß" muss Wayne nicht erbringen. Dennoch funktioniert der Film super, auch wenn er manchmal etwas übertrieben und albern wird, vor allem dann, wenn die vier Brüder miteinander kommunizieren. Dennoch tun diese humorigen Einlagen der Spannung keinen Abbruch. Aber Highlight ist natürlich John Wayne...und vor allem auch die tolle Kameraarbeit von Lucien Ballard, der nur einmal in seiner langen Filmkarriere eine Oscar-Nominierung erhalten hat. Das war 1964 für "Frauen, die nicht lieben dürfen".
"Die vier Söhne der Katie Elder" ist einer der populärsten Western von John Wayne. Der Film ist perfekt auf den Star zugeschnitten. Im Grunde muss John Wayne wie so oft nur John Wayne spielen. Eine schauspielerische Höchstleistung wie in "Der schwarze Falke", "Red River" oder "Der Mann, der Liberty Valance erschoß" muss Wayne nicht erbringen. Dennoch funktioniert der Film super, auch wenn er manchmal etwas übertrieben und albern wird, vor allem dann, wenn die vier Brüder miteinander kommunizieren. Dennoch tun diese humorigen Einlagen der Spannung keinen Abbruch. Aber Highlight ist natürlich John Wayne...und vor allem auch die tolle Kameraarbeit von Lucien Ballard, der nur einmal in seiner langen Filmkarriere eine Oscar-Nominierung erhalten hat. Das war 1964 für "Frauen, die nicht lieben dürfen".
Seine Filmographie ist aber reichhaltig an Klassikern: "Marocco" (1930),
"Fünf Perlen" (1952), "Prinz Eisenherz" (1954) "Die weiße Feder"
(1955), "Weint um die Verdammten" (1957), "Sacramento" (1962), "Nevada
Smith" (1966), "Der Verwegene" (1968), "The Wild Bunch" (1969), "Der
Marshall" (1969), "Abgerechnet wird zum Schluß" (1970) oder "Nevada
Pass" (1976). Viele Western wurden durch seine edlen Bilder aufgewertet
und so ist auch "Die vier Söhne der Katie Elder" für jeden Westernfan
ein Augenschmaus. 2005 versuchte sich John Singleton an einem Remake -
seine vier Brüder kehrten aber ins Ghetto zurück und nahmen Rache für
ihre Mutter. Hauptdarsteller war Mark Wahlberg.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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